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www.literaturkommission.lwl.org | 10-Jähriges - Literaturkommission für Westfalen - 23.02.2019 URL: https://www.literaturkommission.lwl.org/de/schwerpunkte/literaturmuseum/jubilaeum/
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Museum für Westfälische Literatur

Zum 10-Jährigen (2001-2011)


Ein Rückblick von Walter Gödden
 

Abendveranstaltung auf dem Kulturgut Haus Nottbeck


Wer hätte das gedacht. Was anfangs nicht gerade erfolgsträchtig aussah, entwickelte sich zu einer Erfolgsstory. Heute wird das Kulturgut Haus Nottbeck mit seinem Museum für Westfälische Literatur von jährlich über 24.000 Interessierten besucht. Eine persönliche Rückschau:

Wir waren Anfänger, blutige Laien, als uns um 1990 der Gedanke in den Kopf stieg, ein Museum für die hiesige Literatur ins Leben zu rufen. Entsprechend blickte ich in skeptische Gesichter, als ich den Förderern den Gedanken an ein Museum für Westfälische Literatur schmackhaft zu machen versuchte. Der Standort sollte, was erschwerend hinzu kam, nicht in einem urbanen Zentrum sein, sondern auf dem platten Land, dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Dabei stand mir auch die Vision des Deutschen Literaturarchivs Marbach vor Augen, ein Ort „auf der grünen Wiese“ und doch jährlich Pilgerstätte für Tausende Literaturinteressierte.

Ob so etwas auch in Westfalen funktioniert? „Da kommt doch niemand hin.“ „Das ist doch viel zu weit ab vom Schuss.“ „Ist die westfälische Literatur überhaupt interessant genug?“ – Ich habe die Stimmen der Skeptiker noch gut im Ohr und kann ihre anfängliche Reserviertheit noch bestens nachvollziehen. Zumal, wenn man den damaligen Zustand des Anwesens noch vor Augen hat. Das marode, windschiefe Gemäuer erinnerte bedenklich an Edgar Allen Poes Untergang und Fall des Hauses Usher. Es bedurfte schon einer gehörigen Portion Fantasie, um sich hier ein Literaturmuseum vorzustellen. Die Wirklichkeit sah nüchtern aus, grau und vollständig unromantisch.

Sonderausstellung zur Dortmunder Gruppe 61


Doch, doch, habe ich damals bangen Herzens versprochen, es wird schon klappen. Und man gab uns Vertrauensvorschuss, ließ uns gewähren, redete nicht rein. Gut zehn Jahre gingen ins Land, von der ersten Idee bis zur Eröffnung. Eine Phase, in der es immer wieder darum ging, Überzeugungsarbeit zu leisten. Das war die eigentliche Herkulesaufgabe und weniger die konzeptionelle Arbeit. Denn so viel war klar: Wir wollten eine möglichst spannende Zeit- und Entdeckungsreise durch die westfälische Literatur von den Anfängen bis heute präsentieren: Im Erdgeschoss vom frühen Mittelalter bis zum Jahre 1900, während im Obergeschoss besondere Akzente gesetzt werden sollten, die charakteristisch sind für die hiesige Literatur: Heimatenthusiasmus, Literatur der Arbeitswelt, Klassiker der Moderne, eine starke Theaterszene, die experimentelle Literatur nach 1945. Ein eigener Raum sollte sich der Visuellen Poesie und der Gegenwartsliteratur widmen, ein anderer der jungen Literatur und den Sparten Song und Kabarett. Der „gespenstische“ Keller eignete sich vorzüglich für die Kinder- und Jugendliteratur, die in Westfalen einen starken Zweig bildet und viele Klassiker (bis zu Cornelia Funkes Tintenherz-Trilogie) hervorgebracht hat. In dem Designer Robert Ward fand ich einen Mitstreiter, der dieselbe Sprache sprach. Auch er hatte keine Scheu, Literatur auch unterhaltsam zu vermitteln. Seine gestalterische Handschrift hat im Literaturmuseum auch nach zehn Jahren nichts von ihrer Frische und Originalität eingebüßt.

Was heute wie ein kleines Wunder anmutet, trat ein: Die Mittel für die Renovierung des Anwesens kamen zusammen und 2004 konnten sogar weitere Gebäudeteile saniert und umgebaut werden. Der Kreis Warendorf als Eigen-tümer engagierte sich in vorbildhafter Weise und holte weitere Mitförderer ins Boot (die NRW-Stiftung, das Land NRW, den Landschaftsverband Westfalen-Lippe, die Stadt Oelde).

Das Museum hat sich in der Zeit seines Bestehens immer wieder neu erfunden. Zunächst wurde ein Werkraum zu einem Ort für Wechselausstellungen und Lesungen umfunktioniert. Bei Lesungen von Frank Goosen, Michael Klaus oder Helmut Krauss war es so eng, dass man dem Autor fast auf dem Schoß saß. Bald kamen an selber Stelle experimentelle Ausstellungen hinzu. Die Stichworte lauteten Inszenierung bzw. Szenografie. Ausstellungen wie august.stramm.texte, bei der der Graffiti-Künstler Stefan Gelendin die Krieg und Gewalt thematisierenden Texte Stramms unmittelbar auf die Wandflächen schrieb bzw. sprayte, oder Ausstellungen zur westfälischen Unterhaltungsliteratur (Flammende Herzen), zu westfälischen Kabarettheroen von Anno dazumal oder Ab ins Buch! über die Romanwelt Oliver Uschmanns wurden überregional wahrgenommen und standen für neue, unkonventionelle Vermittlungsformen. 

Live im Literaturmuseum: Bernadette La Hengst


Ein neuer, großer, mit modernster Technik ausgestatteter Veranstaltungssaal bot ab 2004 die Möglichkeit zu größeren Lesungen und Konzerten. Höhepunkte waren beispielsweise Konzerte zur Ausstellung Stadt.Land.Pop, Auftritte Wiglaf Drostes mit dem Spardosen-Terzett, die zwölfteilige Reihe Kabarett, Kunst und Co auf dem Kulturgut oder zuletzt die Nottbeck City Limits mit Harry Rowohlt als Gast. Bei der Programmgestaltung lautet die Devise: Die Mischung macht’s. Nottbeck bietet einen bunten Mix aus Tradition und Moderne, vom Heinz-Erhardt-Abend bis zum Poetry-Slam, von einer Christian-Quadflieg-Rezitation bis zur spektakulären Performance von Ernst-Meister-Texten durch den Holländer Han Buhrs. Eine Prämisse ist jedoch ein Muss: Jeder Programmpunkt muss mit der westfälischen Literatur zu tun haben. Das war beispielsweise bei einer Lesung von Senta Berger der Fall. Sie las nicht aus ihrem Standardrepertoire, sondern eine Novelle der Droste – anfangs durchaus mit einer Portion Skepsis, dann jedoch umso dankbarer. Für Künstler ist Nottbeck, wie sie betonen, ein Glücksfall. Sie kommen gern wieder und bleiben dem Haus verbunden.

Mit einem gewissen Stolz verweisen wir auf Eigenproduktionen des Museums. Unsere Lesebuchreihe, in der jährlich drei bis vier neue Titel erscheinen, stellt inzwischen 34 Autorinnen und Autoren vor. Die CD-Reihe Live! auf dem Kulturgut kommt auf bislang zwölf Produktionen. Ein Höhepunkt war die Zusammenarbeit mit Peter Rühmkorf, der auf Nottbeck einen Jazz & Lyrik-Abend gestaltete. Fortwährend ausgebaut wurde der pädagogische Bereich mit Druckwerkstatt, der Ferienakademie Letter-Club und altersgemäßem Museumsprogramm für Schulkinder. Der nächste Schritt in der Nottbeck-Historie ist vollzogen. Die Rede ist vom neuen Internet-Portal (www.hausblog-nottbeck.de). Es übernimmt die Funktion eines Bindeglieds zwischen Museum, Publikum und Künstlern. Ziel ist, Haus Nottbeck noch stärker als Künstlerwerkstatt und Kreativstation zu etablieren.

Dass das Kulturgut eine solche Entwicklung nehmen würde, übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Und das Publikum? Der gute Besuch der Veranstaltungen spricht für sich. Es hat sich, scheint’s, herumgesprochen, dass auf Nottbeck kein Programm „von der Stange“ geboten wird. Die Auftritte bekannter und interessanter Künstler, viele Open-Air-Events, kurzweilige Ausstellungen, die nicht belehren, sondern lustvolle Angebote offerieren, der Bücherflohmarkt, das „Erwandern“ von Literatur an Hörinseln, Picknick in der Obstwiese, der Barfußpfad oder einfach nur ein „Die Seele baumeln lassen“ in kulturell ansprechender Atmosphäre oder im Kulturcafé, das am Wochenende geöffnet hat – das Museum für Westfälische Literatur ist inzwi-schen zu einer Schnittstelle vielfältigster Aktivitäten rund um das Thema westfälische Literatur geworden. Weit mehr als ein Museum im traditionellen Sinn. Oder, um es mit einer Pressestimme zu sagen (Martin Zehren in der Zeitschrift Westfalenspiegel): „Westfalens Literaturlandschaft hat durch das Kulturgut Nottbeck, seine Ausstellungen und Lesungen ein unverwechselbares Gesicht bekommen. Und das Museum hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Literaturland Westfalen zu einem Markenzeichen geworden ist.“

Blick in die Ausstellung: Ich schreibe, weil...


Das stellte einmal mehr das Programm zum 10-Jährigen unter Beweis. Wir luden Autorinnen und Autoren, Künstler und Musiker ein, die uns über die Jahre begleitet haben. In lockeren Grüppchen flanierten die Besucher von Ort zu Ort, führten Gespräche und gruppierten sich um die Künstler, Dichter, Performer, Musiker, Sound-Designer und Slam-Poeten, die überall auf dem Gelände, auf den Wiesen des Museumsparks, in den Ausstellungsräumen, unter den Obstbäumen, aber auch in Büros oder im Gästehausflur ihr Kunst-quartier aufgeschlagen hatten. Selbst das Ruderboot auf der Gräfte wurde mit einbezogen. Abends spielten die Bands Kommando Elektrolyrik und Erdmöbel unter sternenklarem Himmel auf.

Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläums-Wochenendes war die Eröffnung der multimedialen Ausstellung Ich schreibe, weil ... Auf einer Großleinwand kamen 36 westfälische Autorinnen und Autoren virtuell miteinander ins Gespräch und gaben Auskunft über ihre Schreiborte, Themen und Schreibmotive. Das Spektrum der Interviewten berücksichtigte traditionelle Gattungen ebenso wie die experimentelle Mundart, avantgardistische Literatur, Pop-Songtexte, Kabarett, Comedy, Poetry-Slam und auch den Bastei-Lübbe-Gruselautor Helmut Rellergerd, dessen Heftserie um den Geisterjäger John Sinclair eine Auflage von etwa 300 Millionen Exemplaren erreicht hat. Die am Projekt beteiligten Autorinnen und Autoren waren zur Premiere eingeladen. Sie stellten sich am zweiten Veranstaltungstag dem Publikum auf der Lesebühne des Kulturguts vor. Spätestens hier war allen Beteiligten klar: Ein solches Literaturfestival hat das Zeug zur Tradition. Und wenn im kommenden Jahr die Dachmarke Literaturland Westfalen mit dem Fokus auf innovative Literaturprojekte an den Start geht, wird auch das Kulturgut Haus Nottbeck dabei eine wichtige Rolle spielen.

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Veranstaltungen im Museum für Westfälische Literatur +

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Kontakt

Kulturgut Haus Nottbeck

Museum für Westfälische Literatur

Landrat-Predeick-Allee
59302 Oelde

Tel: 02529 / 94 55 90
Fax: 02529 / 94 55 91

E-Mail: info@kulturgut-nottbeck.de

Di bis Fr: 14-18 Uhr
Sa, So, an Feiertagen: 11-18 Uhr

Kulturgut Haus Nottbeck

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